Was unterscheidet eine Vaskuläre Demenz von einer Alzheimer-Demenz?
Unter einer Demenz verstehen wir eine Erkrankung, bei der es zu Einschränkungen im Denken, im Erinnern, bei der Orientierung (zu Ort, Person und Zeit) und bei der Verknüpfung von Denkinhalten kommt. Bei starkem Fortschreiten kann auch eine Veränderung der Persönlichkeit eintreten. Durch die Einschränkungen fällt es Betroffenen zunehmend schwer, ihren Alltag eigenständig zu gestalten. Wir kennen verschiedene Formen der Demenz, von denen zwei hier etwas genauer erklärt werden sollen:
Die bekannteste Demenzerkrankung ist wohl die Alzheimer-Demenz, die etwa 50-70% der Demenzen ausmacht. Ihr Name entstand, weil sie erstmals vom Nervenarzt Alois Alzheimer (1864 bis 1915) beschrieben wurde. Derzeit wird davon ausgegangen, dass bei dieser Erkrankung Nervenzellen und Kontakte zwischen Nervenzellen zugrunde gehen, weil ein Ungleichgewicht bestimmter Botenstoffe im Gehirn vorliegt. Im Gehirn finden sich bei Alzheimer-Patienten typische Eiweißablagerungen (Amyloid-Plaques). Bislang ist die Erkrankung leider noch nicht heilbar, aber ihr Fortschreiten kann durch eine medikamentöse Behandlung verlangsamt werden.
Eine andere bekannte Form ist die Vaskuläre Demenz, bei der die Hirnleistung durch mangelhafte Durchblutung des Gehirns, vor allem der kleineren Blutgefäße, entsteht. Das Wort „vaskulär“ bedeutet so viel wie die Blutgefäße betreffend, oder durchblutungs-bedingt. Als Risikofaktoren für das Entstehen einer Vaskulären Demenz gelten derzeit vor allem Bluthochdruck, Rauchen und ungünstige Blutfettwerte. Die Symptome sind nur schwer von denen der Alzheimer-Demenz zu unterscheiden. Im Vordergrund stehen bei der Vaskulären Demenz allerdings nicht Gedächtnisstörungen, sondern eher eine deutliche Verlangsamung, Denkschwierigkeiten oder Stimmungslabilität. Eine eindeutige Unterscheidung beider Demenzformen ist nicht immer zweifelsfrei möglich.
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