Was bedeutet Dissoziation?
In der Psychotherapie versteht man unter Dissoziation einen Zustand, in dem Gedanken, Gefühle und Wahrnehmungen, nicht mehr gleichzeitig erlebt werden, sondern von einander getrennt sind. Das klingt ungewöhnlich, ist aber zunächst sehr gesund und normal. Wir kennen das alle: Wenn wir etwas voller Konzentration tun, kann es sein, dass wir gar nicht merken, dass es inzwischen dunkel geworden ist oder dass es zu regnen aufgehört hat oder dass uns ein Fuß eingeschlafen ist etc. Zustände von Dissoziation können sich auch bei starker emotionaler Beteiligung einstellen, z.B. bei großer Angst. Dann läuft das Geschehen manchmal wie in Zeitlupe, mitunter ist es sogar, als würde man sich selbst von außen sehen können oder den eigenen Körper nicht mehr spüren.
Dissoziationen können auch Hinweise auf eine Störung sein: Wenn Dissoziationen dazu führen, dass wir starke Gedächtnislücken haben oder dass wir uns plötzlich an einem anderen Ort befinden und uns wundern, wie wir dort hin gekommen sind, wenn wir unseren Körper ganz oder teilweise nicht mehr spüren können oder sogar mehrere Identitäten ausbilden.
Dissoziative Störungen sind gut mit Psychotherapie behandelbar. In der Psychotherapie wird zunächst daran gearbeitet, selbst zu erkennen, wann dissoziative Zustände eintreten und wieder die Kontrolle über die eigene Wahrnehmung zu erlangen. Dafür werden gemeinsam mit dem Patienten geeignete Techniken eingeübt. Danach geht es darum, die Ursachen für die Störung zu verstehen und zu behandeln. Das kann z.B. das Aufarbeiten traumatischer Erinnerungen durch Traumatherapie bedeuten.
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In meiner Praxis für Psychologische Psychotherapie in Berlin Wannsee biete ich Verhaltenstherapie und Traumatherapie und Hypnotherapie für Erwachsene, Kinder und Jugendliche an.